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1. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 27

1858 - Breslau : Hirt
Schlesien unter Oesterreich. 27 Kaiser standen, sollen die evangelischen Grafen, Freiherren und Adli- gen nebst ihren Unterthanen ihren Gottesdienst in der Nachbarschaft und außerhalb Landes suchen dürfen. 3) In jeder der drei Städte Schweidnitz, Jauer und Glogau sollen die Evangelischen eine Kirche außerhalb der Stadtmauern erbauen dürfen. Das stnd die 3 Frie- denskirchen. Sie durften aber nur aus Bindwerk aufgeführt und mit Lehm durchflochten werden. Auch sollte man das Kleibwerk ja nicht so dick auftragen. Dieser kaiserliche Befehl wurde wahrschein- lich treulich beachtet; denn nach 2 Jahren fiel die Glogauer Kirche wieder ein und mußte neu gebaut werden. Nach Erbauung der Friedenskirchen aber schickte sich der Kaiser Ferdinand Iii. an, sämmt- liche übrige evangelische Kirchen in den unmittelbaren Fürstentümern wegzunehmen. Die Zahl derselben, von denen sicher erwiesen ist, daß man sie gewaltsam genommen hat, beträgt 628. 2. An den meisten Orten fügte man sich m demüthiger Geduld der Gewalt. Anderwärts aber ging die Wegnahme der Kirchen nicht so leicht. Als die kaiserlichen Abgeordneten nach Freiburg kamen, fanden sie die Kirche mit Frauen und Kindern umstellt. „Diese haben uns (so berichten die Kommiffarien an den Kaiser) aus vol- lem Halse mit dem lästerlichen lutherischen Liede: Erhalt' uns, Herr, bei deinem Wort, empfangen und angeschrieen." Auf dem Ringe waren die Bürger versammelt. Als die beiden evangelischen Geist- lichen vorgefordert wurden, folgte ihnen eine große Menge Volks, Männer, Frauen und Kinder, die man nur mit Mühe von der Wohnung der Kommissarien abhalten konnte. Erst am folgenden Tage gelang es, mit Hilfe von 40 Musketieren und 10 Reitern, die Kirche zu nehmen. In Stabelwitz bei Breslau stellten sich die Bauern mit Heugabeln, Dreschflegeln und dergl. um die Kirche. 3 Kompagnien Soldaten rückten heran und nahmen die Kirche mit Sturm. Mehrere Bauern wurden todtgeschossen, viele verwundet. 3. Für den großen Verlust boten die 3 Friedenskirchen einen nur geringen Ersatz. Zu diesen gingen, ritten oder fuhren die Evange- lischen mehr als 10 Meilen weit. Vor und in der Friedenskirche zu Schweidnitz fanden sich nicht selten gegen 10,000 Menschen ein. Hunderte von Wagen standen um die Kirche herum. Fleißig besucht von den Schlesiern wurden auch die Kirchen in den lausitzischen und brandenburgischen Grenzorten. Wie sehr beschämen unsere Väter viele Evangelische unserer Tage, welche die schönen Gottesdienste des Herrn verachten, obgleich ihnen der Besuch der Kirchen so leicht ge- macht ist! — Die Bedrückungen der Vorfahren wurden noch härter. Ein kaiserlicher Befehl verbot sogar den Besuch auswärtiger Kirchen und den Gesang lutherischer Lieder (nämlich: „Ein' feste Burg ist unser Gott!" — und: „Erhalt' uns, Herr, bei deinem Wort"). Wenn der Sonntagmorgen anbrach, machten sich Jesuitenschüler hin- aus auf die Kirchwege, lauerten auf die Kirchgänger und trieben sie, selbst mit Gewalt der Waffen, zurück.

2. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 30

1858 - Breslau : Hirt
30 Blicke in die Vergangenheit Schlesiens. Schlesien wird preußisch. (1740—1742.) 12. Wie Friedrich d. Gr. in Schlesien empfangen worden ist. 1. Die ersten Schlesier vor dem König. Es war im Dezember 1740, da rückte König Friedrich I!. von Preußen mit sei- nem Heere in Schlesien ein. Er wollte die Erbin der österreichischen Lander, Maria Theresia, zur Abtretung der schlesischen Fürstentümer nöthigen, auf welche schon seine Vorfahren gerechte Ansprüche gemacht hatten. An der Grenze nahten sich ihm 2 Abgesandte der Evange- lischen der Stadt Glogau. Sogleich ließ er seine Wagen halten; und die Abgesandten traten ehrfurchtsvoll heran. Sie baten den König, er möge doch die Gnade haben und die Stadt Glogau nicht von der Seite angreifen, wo ihre evangelische Kirche üünde. Der österreichische Befehlshaber der Stadt würde sie sonst auf jeden Fall niederbrennen lassen, damit sie von den Preußen nicht bei der Belagerung der Festung benutzt werden könne. Und der König er- wiederte ihnen freundlich: „Ihr seid die ersten Schlesier, die mich um eine Gnade bitten: sie soll euch gewährt werden!" Auf der Stelle wurde nun ein reitender Bote an den Kommandanten von Glogau abgefertigt, der mußte diesem das Versprechen des Königs mittheilen; und die Kirche blieb verschont. — Solche Freundlichkeit war den Evangelischen in Schlesien von ihren bisherigen österreichi- schen Landesherren freilich nicht zu Theil geworden. Sie empfingen darum den König Friedrich mit Freuden und wurden gern Preußen. 2. Die Preußen vor Grünberg. Ein lustiger Vorfall er- eignete sich in Grünberg. Die Preußen fanden die Thore der Stadt verschlossen. In der Rathsstube saßen Bürgermeister und Rathmänner in feierlicher Amtstracht mit großen Perrücken an einem langen Tische. Da trat ein preußischer Offizier ein und forderte im Namen seines Königs die Schlüssel-der Stadt. Der Bürgermeister erwiderte, er dürfe sie nicht geben. Der Offizier drohte, daß man dann die Thore sprengen und mit der Stadt übel verfahren werde. Der Bürger- meister zuckte mit den Achseln. „Hier auf dem Rathstische liegen die Thorschlüssel," sprach er; „ich werde sie ihnen nicht geben. Wollen sie sie aber selbst nehmen, so kann ich's freilich nicht hindern." Der Offizier lachte, nahm die Schlüffe! und ließ die Thore öffnen. Die Preußen rückten ein. Jetzt sollte der Bürgermeister die Stadtschlüffel wieder abholen lassen. Aber wiederum weigerte er sich standhaft. „Ich habe die Schlüssel nicht weggegeben," sagte er, „ich werde sie auch nicht holen oder annehmen. Will der Herr General sie wieder auf die Stelle hinlegen lassen, von der sie weggenommen worden, so kann ich freilich nichts dagegen haben." Der General meldete den Vorfall dem Könige zu dessen großem Ergötzen. Dieser befahl, daß eine Abtheilung Soldaten unter Musik und Trommelschlag, voran
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